Solarkabel: Das richtige PV-Kabel auswählen

Solarkabel: Das richtige PV-Kabel auswählen

Photovoltaikanlagen erfahren aktuell nicht zuletzt aufgrund ihres Beitrags zum Thema Nachhaltigkeit regen Zulauf. Auch die Energiekrise verbunden mit stark steigenden Verbraucherpreisen fördert die Nachfrage. Neben der Produktion des Stroms erweist sich besonders dessen Speichern als lohnenswert. Der Staat unterstützt die Anschaffung von Solaranlagen mit einer Fülle an Förderangeboten. Dazu gehören neben der Anschaffung der Anlage auch der eigene Verbrauch sowie die Einspeisung des produzierten Stroms ins Netz. Um bei der großen Zahl an Angeboten nicht den Überblick zu verlieren, empfiehlt sich vor Beginn der Arbeiten eine umfassende Beratung. Kostengründe sowie Unterstützungen des Staates haben dafür gesorgt, dass Solaranlagen nicht nur auf den Dächern größerer landwirtschaftlicher Betriebe sowie Unternehmensgebäuden, sondern vermehrt auch bei Ein- sowie Mehrfamilienhäusern zu sehen sind. Damit der Anschluss der Anlage sowie nachfolgend ein störungsfreier Betrieb überhaupt möglich sind, sind die richtigen Solarkabel unumgänglich. Wieso diese so bedeutend sind und worauf bei deren Auswahl zu achten ist, verrät der nachfolgende Artikel.


Solarkabel in der Photovoltaikanlage: Das steckt dahinter

Das richtige Solarkabel ermöglicht zum einen den Anschluss der Anlage mit dem Wechselrichter sowie wiederum dessen Verbindung mit dem Einspeisezähler. Zum anderen sorgt es dafür, dass der Betrieb der Anlage weitestgehend störungsfrei erfolgt und den größtmöglichen Ertrag liefert. Kabelverbindungen bestehen auch zwischen den einzelnen Solarmodulen. Grundsätzlich handelt es sich bei den Kabeln um sog. Stringleitungen, die sämtlichen mechanischen Ansprüchen genügen und auch extremeren Witterungsbedingungen standhalten müssen. Von besonderer Bedeutung sind ein hohes Maß an Abriebfestigkeit sowie Beständigkeit gegen UV-Strahlung.


Das richtige Solarkabel: Auf diese Parameter kommt es an

Ganz generell gilt, dass der Kabelquerschnitt sowie die Länge der Kabelverbindungen die bedeutendsten Parameter sind. Dabei sollten in der Theorie der Querschnitt möglichst groß und die Längen der Verbindungen möglichst klein ausfallen. Wie so oft, sieht es auch hier in der Praxis aber anders aus. Grund dafür ist vor allem der meist große Abstand zwischen der am Dach befindlichen Photovoltaikanlage und dem Wechselrichter, der in der Regel im Keller eines Hauses aufzufinden ist. Kabellängen von mehr als 50 Metern sind daher häufig erforderlich. Um wenigstens die anderen Kabelverbindungen kurz zu halten, empfiehlt es sich, den Wechselrichter möglichst nahe beim Einspeisezähler zu montieren. Da der Einspeisezähler ohnehin in den meisten Fällen auch im Keller angebracht wird, sollte dies kein Problem darstellen. Auf diese Weise können die Verluste auf der Wechselstromseite im Rahmen gehalten werden.


Auswahl von PV-Kabeln anhand geltender Normen

Bis vor wenigen Jahren, genauer bis zum Jahr 2015, besagte die Norm PV1-F, welche Anforderungen PV-Kabel erfüllen müssen, um außen verlegt werden zu können. Abgelöst wurde diese dann durch die Norm EN 50618. Seitdem kannst du die geeigneten Kabel anhand des Aufdrucks H1Z2Z2-K erkennen.

Wenn du als Verbraucher auf zertifizierte PV-Kabel der geltenden Norm EN 50618 zurückgreifst, kannst du auf eine detaillierte Prüfung verzichten und dich auf zahlreiche Garantien verlassen. Dazu gehört, dass ihre Verlegung sowohl frei hängend oder frei beweglich als auch fest erfolgen kann. Die Eignung besteht sowohl für den Privatgebrauch als auch für Gewerbe, Landwirtschaft und Industrie. Witterung, Abrieb und UV-Strahlung muss standgehalten werden. Ein Einsatz kann neben schutzisolierten Anlagen auch in explosionsgefährdeten Gebieten erfolgen. Die Verlegung der Kabel ist z. B. in Rinnen, in Rohren oder unter der Erde möglich. Hinsichtlich ihrer Umgebung halten sie Temperaturen von bis zu 90 Grad Celsius, hinsichtlich ihrer Leiter solchen von maximal 120 Grad Celsius stand. Die höchstmögliche Dauer liegt hierbei bei 20000 Stunden. Die Gebrauchsdauer ist mit 25 Jahren angegeben.


Die große Frage: Solarkabel welcher Querschnitt ist geeignet?

Wie bereits erwähnt, sollten deine Solarkabel über einen möglichst großen Querschnitt verfügen. Neben den gängigen 6 mm2 können auch schmalere Kabel mit einem Durchmesser von 4 mm2 oder dickere Kabel mit einem Durchmesser von 10 mm2 erworben werden. Jene mit Durchmessern von 4 oder 6 mm2 werden in der Regel auf der Gleichstromseite eingesetzt. Durchmesser von 10 mm2 sind dagegen auf der Wechselstromseite zu finden. Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass der Leistungsverlust 1 Prozent nicht übersteigen sollte.


Solarkabel Länge: Das solltest du beachten

Die Kombination aus großen Querschnitten und kurzen Längen ist optimal. Der Einsatz von langen Kabeln ist aufgrund der Entfernung zwischen der Photovoltaikanlage und dem Wechselrichter aber unumgänglich. Zu beachten ist, dass kurze Kabel aufgrund der dauerhaften Zugspannung häufig unter einer Materialermüdung leiden, wohingegen lange Kabel aufgrund der ständigen Bewegungen größerem Abrieb ausgesetzt sind. Für die größtmögliche Stabilität empfiehlt sich daher eine Befestigung mit Kabelbindern.


Aus diesem Grund haben Solarkabel verschiedene Farben

Bestimmt ist dir schon einmal aufgefallen, dass PV-Kabel nicht alle die gleiche Farbe aufweisen, sondern sowohl rot als auch schwarz sein können. Der Grund ist ganz einfach: mit den verschiedenen Farben lässt sich die Polarität der Kabel besser unterscheiden.